Alltagsprobleme

Das Fleisch wildlebender Tiere gilt oft als etwas für ganz besondere Anlässe, als vornehme Delikatesse. Ich verwerte aber schon seit einiger Zeit ausschließlich Wild, egal ob Fleisch oder gelegentlich Fisch. Die meisten klassischen Wildrezepte sind allerdings Sonntagsbraten, sehr lecker, aber nur geeignet für Tage, an denen nicht viel anderes auf dem Plan steht als kochen. Solche Tage sind bei mir leider entschieden zu selten für eine einigermaßen ausgewogene Ernährung, ich will Wild im Alltag! Wildbret ist Fleisch höchster Qualität und (Vorsicht: Floskel) „es ist schön zu wissen, was man isst“. Das ist kein Angriff auf die professionellen Lebensmittelproduzenten, die Bauern. Ich bin mir bewusst, dass in der Landwirtschaft unter enormem Preisdruck hervorragende Arbeit geleistet wird und dass es nicht genug Wild für alle gibt. Ich kaufe selbstverständlich vieles und kann auch gar nicht alles selbst erzeugen. Ich merke aber, dass es mir schwer fällt, angesichts der gegenwärtigen Flut von Labels, Zertifikaten und anheimelnd-altertümlichen, naturbraunen Papierverpackungen mit »nachhaltigem« Inhalt, zu durchschauen, was ich da gerade kaufe. Und ich bin froh, wenn ich mich, gerade beim umstrittenen Fleisch, damit nicht beschäftigen muss, sondern einfach jeden Tag vornehme Delikatessen essen kann – zum Beispiel dünn aufgeschnittenes Rehsteak auf der Stulle im Zug.

 

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