Ein wunderbarer Würzpilz

Spaghetti mit langstieligem Knoblauchschwindling

»Der Saitenstielige Knoblauchschwindling gilt als ungenießbar oder von nur mäßigem Speisewert«, so steht es auf Wikipedia. Die Schwarmintelligenz hat versagt: Wie der Name verrät, schmeckt der kleine Pilz intensiv nach Knoblauch. Damit eignet er sich weniger für ein Omelette oder eine Pilzpfanne, aber dafür ist der Pilz ist ein hervorragendes Gewürz! Niemand käme auf die Idee, Bärlauch als „ungenießbar“ zu bezeichnen, nur weil er sich nicht unbedingt für einen Blattsalat eignet.

Der Saitenstielige Knoblauchschwindling wächst auf umgefallenen Buchenstämmen oder auf Buchenlaub, und genau da habe ich ihn auch gefunden, als ich einen neuen Hochsitz in unserem Jagdgebiet aufgestellt habe. Zu verwechseln ist er kaum: zwar sind der etwa Münzgroße, ockerfarbene Hut und der schwarzbraune Stiel recht unscheinbar, doch mit den Augen findet man den Pilz ohnehin nicht: Wer gezielt nach dem saitenstieligen Knoblauchschwindlingen suchen möchte, sollte besser der Nase vertrauen – man riecht den Knoblauchduft lange bevor man den Pilz sieht.

Ich habe eine Hand voll Knoblauchschwindlinge für einige Tage auf dem Holzofen getrocknet und die Hüte dann fein zerkrümelt. Mit einem Löffelchen Knoblauchschwindlings-pulver habe ich dann Spaghetti »aglio e olio« zubereitet, nur eben ohne aglio (Knoblauch), dafür mit Pilz! Dazu gab es ein bisschen Reh.

Rezept für Saitenstieligen Knoblauchschwindling mit Spaghetti und Reh

2 TL trockene langstielige Knoblauchschwindlinge, zerbröselt
2 getrocknete Chilischoten, gehackt
6 EL Olivenöl
etwas Parmesan
200 g Spaghetti

Die Nudeln in Salzwasser bissfest kochen. Das Öl erhitzen, Pilze und Chilischoten kurz darin dünsten, die Nudeln dazugeben und durchmischen. Mit Salz abschmecken und den Parmesan darüber reiben. Bei mir sind mehr oder weniger zufällig noch ein paar Rehrückenmedallions auf dem Teller gelandet.

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