Vom Lebewesen zum Schüsseltreiben
Von Mitte Oktober bis in den Januar finden große Jagden mit zahlreichen Jägern statt. Es gibt verschiedenste Arten von »Gesellschaftsjagd«, aber eines haben sie alle gemeinsam: Am Ende wird gegessen! Meistens gibt es nach einem frostigen Jagdtag etwas wärmendes: Suppe mit Bockwurst, Gulasch oder Soljanka – aber leider nicht immer vom Wild.
Auf einer Jagd im Nachbarrevier konnte ich zwei Rehkitze erlegen. Beide habe ich mit einem guten Schuss durch den Brustkorb getroffen, sie waren sofort tot und Magen und Darm nicht verletzt – beste Vorraussetzungen für höchsten Genuss. Einige Tage mussten sie zum Reifen in der Kühlkammer hängen, dann konnte ich sie zu dem Gasthaus bringen, das für die Verpflegung am nächsten Jagdtag zuständig war. Ich war sehr gespannt, was die Profis aus den beiden Tieren machen würden: der klassische Rehbraten mit Thüringer Klößen und Rotkohl nach der nächsten Jagd war herrlich!