Statistik? Langweilig!

Vor einigen Tagen hat der Deutsche Jagdverband die Streckenlisten für das Jagdjahr 2015/16 veröffentlicht.
Aus den Statistiken geht hervor, wie viele Tiere erlegt wurden. So wurden beispielsweise im vergangen Jahr 1.188.066 Rehe und 610.631 Wildschweine geschossen. Tierrechtler haben die hohen Zahlen angeprangert.

Ich sehen das aus einer kulinarischen Perspektive: In Deutschland gibt es 380.000 Jägerinnen und Jäger. Rechnet man die Statistik auf die häufigsten Arten um, haben sie 3,1 Rehe und 1,6 Wildschweine pro Person erbeutet. Ein ausgewachsenes Reh ergibt sieben Kilo Fleisch, ohne Fell und Knochen. Eine mittelgroße Sau von gut 60 Kilo Lebendgewicht bringt etwa 20 Kilo in die Kühltruhe. Rein rechnerisch stehen damit jedem Jäger 53,7 kg Wildfleisch dieser Arten zu. Der Verbrauch des deutschen Durchschnittsessers ist etwas höher: Er verzehrt 60 kg Fleisch im Jahr (davon allerdings nur ein paar hundert Gramm Wild).

Natürlich ist das eine Milchmädchenrechnung. Es werden auch Enten, Gänse, Rotwild etc. bejagt und gegessen, dafür gehen in die Statistik auch überfahrene oder tot gefundene Tiere ein. Die Erlegungen sind nicht gleichmäßig auf die Jagdscheininhaber verteilt, und die essen nicht immer alles alleine auf. Trotzdem zeigt sich anhand der beiden am häufigsten erlegten Arten, dass die auf den ersten Blick hohen Zahlen durchaus gerechtfertigt sind.

Wir haben in dem Zeitraum zu zweit (mit gelegentlicher Unterstützung von Freunden, Familie und Hund) elf Rehe und zweieinhalb Wildschweine aufgegessen. 127 Kilo bestes Fleisch, regional erzeugt und verarbeitet, aus artgerechtester „Haltung“. Von mir aus könnten die Zahlen gerne noch ein bisschen steigen.

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