Trompetenpfifferling im Curry
Saisonale Ernährung ist im Augenblick ein großes Thema. Welches Gemüse kann ich wann essen, wann sind die Äpfel reif und wieso gibt es nach dem 24. Juni keinen Spargel mehr? An und für sich finde ich das eine tolle Sache: kurze Wege, lokale Wertschöpfung und vor allem wirklich ausgereifter Geschmack. Geht es aber um Wild oder Pilze, wundert es mich oft, wie eng viele Menschen die »Saison« auslegen. Gejagt wird das ganze Jahr über und Reh oder Wildschwein schmecken auch im Sommer vom Grill – auch wenn doch angeblich nur der Herbst Jagd- und damit Wildsaison ist. Bei den Pilzen ist es ähnlich: Nur im September und Oktober wuseln begeisterte Pilzsucher durch jeden Busch, schließlich ist vermeintlich »Pilzzeit«…
Ich habe die meisten Steinpilze und Pfifferlinge im Juli und August gefunden, direkt am Weg, weil noch keiner sucht. Auch jetzt, Mitte November wachsen noch leckere Pilze wie der »gelbstielige Trompetenpfifferling« und die Austernseitlinge kommen erst noch. Ein Blick über den Tellerrand eröffnet bei Pilzen und bei Wild unerwartete Genüsse, die außerhalb der »Saison« Saison haben. Meine Trompetenpfifferlinge sind in einem scharfem Rehcurry gelandet.
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1,2 kg Rehschulter in Würfeln
2 EL neutrales Öl
2 Zwiebeln (gewürfelt)
2 Knoblauchzehen (gewürfelt)
ein EL Ingwer (fein gewürfelt)
drei Chilischoten (fein gewürfelt)
ein EL fein geriebene Zitronenschale
ein TL schwarzer Pfeffer
ein TL Kreuzkümmel
ein TL Kurkuma
ein TL Kardamom
eine halbe Stange Zimt (zerbröselt)
eine Prise Koriander
Salz
eine Dose gewürfelte Tomaten
200 ml Kokosmilch
etwas Wasser
zwei Hände voll Trompetenpfifferlinge
Das Fleisch in dem Öl anbraten bis es braun ist und bei Seite stellen. Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer und Chilischoten kurz anbraten, alle Gewürze gründlich mörsern und dazugeben und mitbraten. Fleisch, Kokosmilch und Tomaten dazugeben, evtl. etwas Wasser angießen, damit die Sauce dünnflüssiger wird. Aufkochen lassen und bei kleiner Hitze (oder 120 ° im Backofen) für 1-2 Stunden unter gelegentliche Rühren simmern lassen. Zum Schluss die grob zerkleinerten Pilze etwa 15 Minuten mitköcheln und mit Salz und Cheyennepfeffer abschmecken. Dazu Reis oder Naanbrot und kaltes Bier.