Rehleber in Berlin Mitte
Einige Jahre habe ich in Berlin gewohnt, sogar ziemlich mittendrin: in Mitte an der Grenze zum Wedding. Jetzt war ich nach längerem mal wieder dort und muss sagen, dass ich mir nicht mehr vorstellen könnte, dort zu leben – schon alleine, weil ich in den viel gepriesenen Parks und Grünanlagen nicht ein einziges Reh entdecken konnte.
Trotz dieser mangelhaften Nahversorgung mit Grundnahrungsmitteln bietet der urbane Raum auch kulinarische Vorteile: Wer in der Stadt ein Geschmackserlebnis jenseits des alltäglichen sucht, geht auswärts essen und fischt sich aus dem reichhaltigen Angebot etwas passendes heraus: thailändisch, israelisch, indonesisch… Das geht in der Provinz in dieser Form natürlich nicht.
Wenn ich Lust auf etwas besonderes habe, bleibt deshalb der Rehrücken im Gefrierschrank und ich probiere ein neues Rezept für Rehleber aus. Leber hat eine andere Konsistenz als das Muskelfleisch der klassischen Bratenstücke aus Rücken und Keule und einen ganz eigenen Geschmack. Damit umzugehen ist eine herrliche Herausforderung für mich und ich freue mich riesig, wenn es mir gelingt ein leckeres Lebergericht zuzubereiten!
eine kleine Zwiebel
zwei Knoblauchzehen
Staudensellerie
ein guter Schluck Weißwein
eine Dose Tomaten
frische Kräuter (Thymian, Rosmarin, etwas Salbei…)
eine halbe Leber vom Rehkitz
Zwiebl, Knoblauch und Sellerie klein schneiden und in Ölivenöl dünsten, bis sie weich sind. Den Wein angießen und etwas einköcheln lassen, dann die Tomaten dazugeben und mit Salz, Pfeffer und den gehackten Kräutern abschmecken. Die Leber in Würfel schneiden (ich hatte sie nicht vorher gehäutet, könnte man aber machen), in die Sauce geben und fünf Minuten köcheln lassen. Währenddessen Rehfond, Olivenöl und Salz aufkochen, über das Couscous gießen und quellen lassen.
Ich habe bei diesem Rezept bewusst keine genauen Mengenangaben verwedet: Je nach Größe des Rehs unterscheidet sich auch die Größe der Leber…