Pizza mit Rehrücken
Tote Tiere kann man essen. Ich bin weder der erste noch der einzige, der auf diese Idee gekommen ist, und deshalb suche ich gerne in den sozialen Medien nach Ideen für Wildrezepte. Oft bin ich aber erstaunt, wie traditionell auch junge Jägerinnen und Jäger ihre Beute zubereiten: Rehrücken, komplett durchgegart mit Rotkraut und Kroketten, alles schwimmend in schwerer, brauner Sauce… Im Winter ist so eine klassisch-deftige Zubereitung für Wild ja sogar manchmal eine schöne Abwechslung, aber für die anstehende wärmere Zeit kann ich mir solche Rezepte nicht wirklich vorstellen. Reh und Wildschwein schmecken dann natürlich trotzdem – zum Beispiel auf einer selbst gebackenen Pizza mit Rehrücken!
Ich bin auch nicht der erste, der behauptet, dass man Pizza mit so ziemlich allem belegen kann was schmeckt – trotzdem findet man Wild eher selten auf den Teigfladen. Dabei ist die Idee so simpel, dass es sich kaum lohnt ein Rezept dafür aufzuschreiben: der Rehrücken wird mit einem scharfen Messer von Fett und Sehnen befreit und in hauchdünne Scheiben geschnitten, die verteilt man wie Salamischeiben auf dem Teig. Dazu kommt eben noch alles was sonst noch schmeckt und zur Hand ist, wie Pilze, Oliven, Peperoni, und natürlich Käse…
Der Teig für zwei Pizzen ist zwar nicht schnell, aber immerhin mit wenig Mühe gemacht: 400 Gramm Mehl in eine Schüssel geben und eine Mulde in die Mitte drücken. 20 Gramm Hefe und einen halben Teelöffel Salz in einem Schluck warmem Wasser auflösen und in der Mulde mit etwas Mehl vermischen, diesen »Vorteig« 15 Minuten gehen lassen. Dann noch einmal 200 Milliliter warmes Wasser und vier Esslöffel Olivenöl dazugeben, zu einem glatten Teig verkneten und abgedeckt 30 Minuten gehen lassen. In zwei Kugeln teilen und ausrollen.
Obwohl ich kein Freund hochspezialisierter Küchengeräte bin, verwende ich gerne einen Pizzastein, den ich irgendwo mal für zehn Euro gekauft habe, der Boden wird tatsächlich knuspriger als auf einem Blech. Für die Tomatensauce habe ich passierte Tomaten, getrockneten Oregano, Chiliflocken und Olivenöl verrührt und auf dem Teig verteilt.
