Fond und Seuche

Vorletzte Woche fand in Dortmund eine große Jagdmesse statt, auf der ich ein bisschen was über Rehe und ihren Weg vom Lebewesen zum Lebensmittel erzählen durfte. Eigentlich stand für heute ein kleiner Rückblick auf dem Zettel, dazu die Rezepte, die ich dort zum Verkosten dabei hatte…
Uneigentlich hat irgendjemand eine gemeine Seuche auf die Veranstaltung eingeschleppt. Der Keim fand in den vollbesetzten Messehallen offenbar ideale Bedingungen um sich zu verbreiten – so weit ich es mitbekommen habe, war ich nicht der einzige, der die letzte Woche mit Tee und Taschentüchern im Bett verbracht hat. Um so mehr hatte ich mich auf meinen haltbar eingekochten Vorrat an Rehfond gefreut, als ich schon mit Kopfschmerzen und verstopfter Nase aus NRW nach Hause kam.

 

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Auf dem Weg der Genesung und zurück zu fester Nahrung gibt es wohl kaum etwas besseres als heiße, scharfe  Suppe. Suppe mit Nudeln, Suppe mit Ingwer, Suppe mit Reh-Einlage, Suppe mit Ei… Glas auf, aufkochen, reinwerfen, was gerade verfügbar ist, salzen und nichts wie zurück ins Bett. Das Ganze funktioniert natürlich nur mit einem neutralen, ungewürzten Fond und nicht, wenn man vorher schon großzügig Wein, Wachholder und Saucenlebkochen verkocht hat.

Um zu feiern, dass ich den Ansturm der Grippeviren auch dieses Jahr überstanden habe, habe ich die lebensrettende Suppe jetzt noch einmal ordentlich zubereitet, angerichtet und fotografiert.

500 ml neutraler Rehfond
ein Schluck Sake
eine Karotte

eine Chilischote
ein EL fein gewürfelter Ingwer

(Pilze, hartgekochtes Ei, Radicchio, Tofu…)
Suppennudeln aus dem Asialaden
ein Pak Choi
Salz, Koriander

Den Fond aufkochen, mit etwas Wasser verlängern und mit Sake abschmecken. Karotte und Chilischote in feine Ringe schneiden, den Ingwer würfeln und alles (plus ggf.sonstiges Gemüse und andere Zutaten) in den Fond geben. Nudeln hinzufügen und in dem Fond nach Packungsanweisung kochen. Währenddessen den Pak Choi halbieren und kurz, trocken und heiß in de Pfanne rösten, bevor er in der Suppe landet. Die Blätter werden weich und welk, die Stiele haben noch Biss und die bitteren Röstaromen halten den süßen Reiswein in Schach. Salzen, mit Koriander würzen und versuchen mit frisch geputzer Nase zumindest ein bisschen Geschmack zu erahnen.

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