Das kleine feine Einmachbuch

[Rezension] Wann, wenn nicht jetzt? In den Gemüsegärten herrscht sprichwörtlich Hochsaison. Egal ob selbst angebaut oder frisch und regional gekauft – jetzt ist die richtige Zeit, um Vorräte anzulegen. Schon vor einer Weile habe ich das kleine feine Einmachbuch aus meinem Briefkasten gefischt. Einkochen ist auch für mich ein wichtiges Thema, große Teile meiner Beute wandern erst in den Topf und dann als ungekühlt haltbare Konserve ins Glas, ich bin gespannt. »Das Beste aus allen Jahreszeiten im Glas« verspricht der Untertitel – und schon nach dem ersten Durchblättern ist klar: diesen Anspruch löst das Buch von Stephanie Kosten vom „kleinen Kuriositätenladen“ ein!

Mit 92 Rezepten

Insgesamt finden sich im kleinen feinen Einmachbuch 92 Rezepte um Obst und Gemüse haltbar zu machen. Im wesentlichen geht es um das Einkochen in Gläser, aber es wird auch getrocknet, gedörrt und fermentiert. Von Grundrezepten wie Brühen und Fonds, über eingekochtes und eingelegtes Gemüse, Saucen, Dips, Sirup, aromatisierten Ölen, Essig und Kompott, bis hin zu Marmeladen und Gelees. Außerdem werden die Vorräte auch wieder verbraucht, denn es sind immer wieder Rezepte enthalten, bei denen die eingekochten Zutaten eingesetzt werden.

In vielen Büchern wird das Einwecken als sehr komplizierter Vorgang beschrieben, der zudem noch eine Menge an speziellem Equipment erfordert. Im Kleinen Feinen Einmachbuch ist das anders: gearbeitet wird ohne speziellen Wecktopf, nur die Gläser müssen angeschafft werden – und die finden sich mit etwas Glück sogar im Keller.

Natürlich ist das Thema Einkochen und Haltbarmachen auch untrennbar mit der Erntezeit der verwendeten Zutaten verbunden, deshalb beginnt und endet das Buch auf dem Vorsatz mit einem ausführlichen Saisonkalender. Neben Obst- und Gemüsesorten sind auch Blüten, Salate und Pilze aufgeführt – großartige Idee!

Mein Fazit

Das kleine feine Einmachbuch gefällt mir ausgesprochen gut, ich bin begeistert. Esist eine wertvolle Hilfe für alle, die gerne Obst, Gemüse, Kräuter oder Pilze haltbar machen, und saisonale Geschmackserlebnisse konservieren möchten. Die Fotos sind fantastisch, die Einkochtipps durchdacht, die Gestaltung ist klar und übersichtlich, die Rezepte klingen allesamt vorzüglich… Das einzige Manko aus meiner Sicht ist, dass leider kein Fleisch eingekocht wird. Auch das ist ohne weiteres möglich, hätte in dem Buch aber vielleicht den Rahmen gesprengt? Für alle, die sich für diesen speziellen Aspekt des Einkochens interessieren, ist dann neben diesem Beitrag vielleicht das Einkochbuch der Firma Weck interessant, das gefällt mir insgesamt weniger gut, behandelt aber dieses Thema ausführlich.

„Das kleine feine Einmachbuch“
von Stephanie Kosten,
erschienen im Dorling Kindersley Verlag
Preis: 16,95 €
ISBN: 978-3831036424

Knoblauchhonig aus dem kleinen feinen Einmachbuch