Es war nicht alles schlecht…

In den letzten Monaten habe ich für die Zeitschrift »unsere Jagd« verschiedene Wildrezepte gekocht und fotografiert. Im Vordergrund sollte dabei stehen, dass die Rezepte auch und besonders in den weniger gebrauchten Bundesländern beliebt sind: Senf- und Würzfleisch, Soljanka und Kochklopse, Piroggen und gekochtes Eisbein, und das alles mit Wildfleisch – für mich als gebürtigen Wessi mit langjähriger Ost-Erfahrung eine spannende Aufgabe.

Ich habe viel ausprobiert, noch mehr gelernt und eine Menge Spaß gehabt. Als »DDR-Rezepte« würde ich die Beiträge allerdings nicht unbedingt bezeichnen wollen, und das nicht nur amTag der Deutschen Einheit. Zubereitungsmethoden und Geschmack haben sich ohnehin nie an Grenzen gehalten, Einflüsse und Entwicklungen lassen sich kaum trennen: ein Kochklops ist nicht allzuweit entfernt von einem Pfälzer Lewwerkned’l, französisches »ragout fin« und Würzfleisch lassen sich auf den ersten Blick kaum unterscheiden, und auf die Idee, dass man gewürztes Hack in Teigtaschen füllen kann, sind glaube ich wirklich alle Kulturen früher oder später gekommen: Börek, Pirogge, Baozi, Empenada, Maultasche, Samosa, Ravioli… Spätestens in der Küche wächst dann tatsächlich zusammen, was zusammen gehört, oder so.