Wild zerwirken und verarbeiten – welches Werkzeug ist nötig?
Vor allem junge Jägerinnen und Jäger stehen am Beginn ihres Jägerlebens vor der Frage, welche Ausrüstung benötigt wird. Dabei geht es zunächst oft um das richtige Gewehr, das richtige Fernglas oder die richtige Wärmebildkamera. Dabei fängt die Materialschlacht erst an, wenn die Beute liegt: Welches Messer schneidet am besten, welcher Fleischwolf taugt etwas, was benötigt man sonst für Wildkammer und Wildverarbeitung? Ein Vakuumiergerät? Einfache Gefrierbeutel? Einen eigenen Wildkühlschrank? Wer ein Reh oder ein Wildschwein zerwirken, also verarbeiten und zuschneiden möchte, braucht dafür das richtige Werkzeug.
Welches Werkzeug für die Wildverarbeitung?
Die Frage nach einem geeigneten Fleischwolf höre ich häufiger, Messer und Messerschärfen sind unter Jägern irgendwie immer ein Thema. Auf dieser Seite möchte ich zeigen, welche Produkte ich selbst nutze, wenn ich Wild aufbreche, aus der Decke schlage, zerteile und zubereite.
Erfahrungswerte, keine Schleichwerbung
Ich bin kein begeisterter „geartester“ oder Ausrüstungsfreak. Ich habe keinen Spaß daran, Kataloge durchzublättern und einzukaufen. Der Vorteil für alle, die das hier lesen liegt dabei auf der Hand: Ich suche nach günstigen, einfachen Lösungen. In meinem Buch »Rehwild – vom Lebewesen zum Lebensmittel« gibt es eine Doppelseite zur Minimalausstattung, die man benötigt, um ein Reh zu zerwirken: zwei scharfe Messer, eine Astschere, vielleicht einen Messerschärfer und im Idealfall einen einfachen Fleischwolf mit Handkurbel. Auf dieser Seite möchte ich aufschreiben, was sich bei mir in dieser Hinsicht bewährt hat.
Mir ist außerdem wichtig hervorzuheben, dass ich kein Sponsoring oder Influencermarketing betreibe. Alle aufgeführten Produkte habe ich selbst zum regulären Preis gekauft, die jeweiligen Hersteller und Händler haben keinen Einfluss auf diese Auflistung. Sollte sich das irgendwann ändern und (endlich) eine Flut Gratispakete eintrudeln, werde ich deutlich darauf hinweisen.
Einige Links sind allerdings »Affiliatelinks«, sie sind auch mit Anzeige als solche gekennzeichnet. Kauft jemand über diesen Link ein Produkt, erhalte ich vom Händler automatisch eine Provision in Höhe von ca. 5 % des Verkaufspreises. Für die Käufer ändert sich nichts, das ganze läuft über Cookies völlig geräuschlos hinter den Kulissen.
Werkzeug für die Wildverarbeitung
Buchempfehlungen
Fleischwolf für die Wildverarbeitung
Elektrische Fleischwölfe für Wild
Ein moderner, elektrischer Fleischwolf ist allerdings nicht günstig, und mit den günstigen Geräten der Einsteigerklasse bin ich bisher nicht glücklich geworden. Sie sind laut, langsam und weil wichtige Teile des Innenlebens aus Plastik sind, gehen sie schnell kaputt. Im schlimmsten Fall landet sogar Plastikabrieb im Essen. Wer einen elektrischen Wolf haben möchte, sollte meiner Meinung nach deshalb etwas mehr ausgeben, ein haltbares Gerät aus der Mittelklasse Anzeige anschaffen und auf Jahre vernünftig arbeiten können. Gerade dann, wenn auch gewurstet werden soll, lohnt sich die Investition. Und ganz ehrlich: wer mehrere tausend Euro in das Gewehr steckt, mit dem das Wild erlegt wird, kann auch ein paar hundert ausgeben, um die Beute dann zu verarbeiten.Handbetriebene Fleischwölfe für Wild
Ich selbst arbeite im Alltag allerdings nicht mit einem elektrischen Wolf, sondern mit einem wesentlich günstigeren handbetriebenen Gerät. Gerade zu Beginn des Jägerlebens, wenn viele Ausgaben anstehen und die zu verarbeitende Menge noch schwer zu schätzen ist, ist ein handbetriebener Wolf eine gute Lösung. Große Mengen Fleisch verarbeite ich ohnehin eher selten, oft brauche ich nur mal ein Pfund Hack für ein paar Burger oder drehe zwei oder drei Kilo Reh durch, wenn ich Bolognesesauce auf Vorrat einkochen möchte. Mit ein paar Tricks ist ein Handwolf diesen Aufgaben locker gewachsen: Ich friere die Teile, die später zu Hackfleisch werden sollen, immer zugeschnitten und pariert, aber ungewolft in Päckchen zu 500 Gramm ein. Wenn ich sie verarbeite, lasse ich sie nur gerade so weit antauen, dass ich das Fleisch mit einem scharfen Messer in grobe Stücke schneiden kann. Verwende ich aufgetautes Fleisch, kann es passieren, dass der Wolf es mehr zerdrückt als schneidet, oder dass Sehnen die Lochscheibe verstopfen – beide Probleme gibt es mit gefrorenem Fleisch nicht. Außerdem ist auch das fertige Hackfleisch so noch beinahe gefroren und die niedrige Temperatur vermindert Keimwachstum. Ich habe zwei Fleischwölfe, beide von Alexanderwerk, vergleichbare gibt es auf eBay für ca. 10 Euro.Aufbrechmesser Victorinox Hunter XS
Kettenhandschuh
Metzgermesser
Worksharp Messerscheifer
Vakuumiergeräte
Welche Vakuumbeutel für Wildbret
Ich verwende die R-Vac Beutel Anzeige von Landig/La.Va. Sie sind nicht die günstigsten, aber das Verschweissen klappt zuverlässig, sie reißen nicht, sie gehen im Frost selten kaputt und laut Hersteller sind sie auch für das Sous-Vide-Verfahren geeignet. Mit günstigeren Anbietern, recyclingfähigen Beuteln und Beuteln von der Rolle habe ich persönlich keine guten Erfahrungen gemacht.
Da ich Wild häufig nass reife, benötige ich regelmäßig besonders große Beutel ab 30 cm x 60 cm, auch diese sind erhältlich. Für portioniertes Wild verwende ich aber meistens die kleinen Exemplare 15 cm x 21 xm.